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Furkapass Schildkrötengrat (04.09.2022)/Furkapass Turtle Ridge (09/04/202

 Zur Abwechselung stehen wir mal nicht um 3 auf, sondern erst kurz vor 6 Uhr. 

Nach einem schnellen Frühstück im Auto (es ist verdammt kalt) machen wir uns auf den Weg in Richtung Sidelenhütte. Vom Parkplatz aus brauchen wir ca. 1h bis zur Hütte. 

Auf über 2500m angekommen präsentiert sich das Wetter von seiner besten Seiten. Die Sonne strahlt über den Gipfel, kaum Wolken am Himmel. 

Es ist kurz nach 8 und immer noch kalt. 


Von der Hütte aus folgen wir zunächst dem Nepali Highway ein Stück. Bis Lena auffällt, dass wir uns vom Gipfel entfernen und eher ab- wie aufsteigen. 


Also drehen wir wieder um und gehen zurück zur Hütte - die ersten 30 Minuten Umweg. 

Zurück an der Hütte studieren wir das Topo und schauen uns verwirrt um. Im Topo ist eindeutig ein Weg eingezeichnet, hier vor Ort fehlt dieser. 

Wir entdecken schließlich eine Reihe roter Punkte und beschließen diesen zu folgen. Sie scheinen immerhin in die richtige Richtung zu führen. 


Den roten Punkten folgend geht es mal wieder über loses Geröll und Gestein. Bald zeigt ein roter Pfeil nach rechts (versehen mit dem Hinweis "Grat"). Das klingt richtig. Also nichts wie nach rechts. 

Leider verlieren wir kurz darauf die roten Punkte und krabbeln ziemlich orientierungslos über loses Gestein und Gletschereis. Immer wieder ziehen wir fragend das Topo zur Rate - relativ erfolglos. 

So irren wir ungefähr weitere 30 Minuten durch die Gegend, bis wir zum Glück andere Kletterer beobachten, wie sie den Einstieg finden und sich bereit machen. 
Auf allen Vieren absteigend und rutschend machen wir uns auf den Weg zu Ihnen und bekommen schließlich die Bestätigung: Hier ist der Einstieg in den Schildkrötengrat.

Mittlerweile liegen wir ca. 1h über unserem Zeitplan...

Los geht es mit der ersten Seillänge. Lena steigt vor. 
Die ersten Bohrhaken sind schnell gefunden, danach wird es wild. Lena findet keine weiteren Bohrhaken, das Gelände eher Laufgelände. Ein Stand nicht in Sicht. 
Lena baut einen Stand aus Camelots und Keilen und hohl Oli nach. 

Lena klettert weiter und findet schließlich den ersten richtigen Stand...naja die Übung mit Camelots und Keilen war auch nicht schlecht. 



Auf dem Bild hier sieht man Lenas ersten Alibistand. Das Gelände war relativ flach und Lena stand auf einem Plateau. 


Weiter geht es vom ersten richtigen Stand aus. Die meisten Seillängen sind relativ gut abgesichert - zumindest an den Schlüsselstellen. Unterwegs gibt es auch zwei bis drei Seillängen, die am kurzen Seil gegangen werden können, da entweder gar keine Sicherungen zu finden sind oder das Gelände flach und einfach ist. 


Hin und wieder war es nicht ersichtlich, wie es vom Stand aus weiter gehe, meistens konnten wir den Weg aber finden. 

Auf dem nächsten Bild sieht man dann auch ein Beispiel unseres richtigen Standes. 


Am Anfang hatte Oli noch Schwierigkeiten mit den richtigen Seilkomandos, manchmal liefen die Seile etwas schlecht um Ecken oder Kanten. Alles in allem können wir aber unsere erste gemeinsame Mehrseillänge im Alpinengelände verzeichnen. 


Das Wetter hat leider nicht ganz so mitgespielt, wie gehofft. Bereits am Einstieg sind erste Wolken aufgezogen, später war die Wolkendecke dann kompakt und ein eisiger Wind ist aufgezogen. Erst am Gipfel - den wir fast verpasst hätten - ist das Wetter besser geworden und die Sonne herausgekommen. 


Der Gipfel des kleinen Bielenhorns ist nicht markiert. Lediglich der letzte Stand weißt auf das Ende der Kletterei und damit den Gipfel hin. Die letzte Seillänge ist zu dem relativ kurz und Lena hat den Stand zunächst überklettert. 


Einige Meter weiter, auf der Suche nach den nächsten Bohrhaken, hat sie dann realisiert, dass sie erfolgreich oben angekommen ist und zum Abschluss noch einmal einen Stand mit Camelots und Keilen gebaut. 

Noch ein kleines Gipfelfoto und dann geht es an den Abstieg. 

Zunächst über ein Geröllfeld zur unteren Bielenlücke und dann den roten Punkten folgend zurück zur Sidelenhütte. Von dort weiter runter zum Parkplatz. 


Auf dem Parkplatz gönnen wir uns noch eine kleine Stärkung und dann geht es auf nach Basel für den letzten Urlaubstag. 


Fazit der Tour: erste gemeinsame Hochtour im Alpinengelände mit kleinen Anfangschwierigkeiten. Am Ende aber ein voller Erfolg und eine tolle Erfahrung für uns alle. 


Route

________________________________________


For a change, we don't get up at 3 a.m., but just before 6 a.m.

After a quick breakfast in the car (it's damn cold) we make our way towards Sidelenhütte. From the parking lot we need about 1 hour to the hut.


Arriving at over 2500m, the weather presents itself from its best side. The sun shines over the summit, hardly any clouds in the sky.

It's just after 8 and still cold.

From the hut we first follow the Nepali Highway for a while. Until Lena notices that we are moving away from the summit and are more likely to descend than ascend.

So we turn around again and walk back to the hut - the first 30 minutes detour.

Back at the hut we study the topo and look around confused. A path is clearly marked in the topo, but it is missing here on site.

We finally discover a series of red dots and decide to follow them. At least they seem to be heading in the right direction.

Following the red dots, it goes over loose boulders and rocks again. Soon a red arrow will point to the right (with the note "Grat"). That sounds right. So let's go to the right.

Unfortunately, we lose the red dots shortly afterwards and crawl rather disoriented over loose rock and glacial ice. Again and again we ask questions about the topo - relatively unsuccessfully.

So we wander around for about another 30 minutes until we luckily see other climbers finding the entrance and getting ready.

Descending on all fours and sliding, we make our way to you and finally get the confirmation: This is the entrance to the turtle ridge.

We are now about 1 hour ahead of schedule...


It starts with the first pitch. Lena steps up.

The first bolts are found quickly, after that it gets wild. Lena doesn't find any more bolts, the terrain is more like running terrain. A booth not in sight.

Lena builds a stand out of Camelots and wedges and hollows Oli. Lena keeps climbing and finally finds the first real stand...well, the exercise with Camelots and wedges wasn't bad either.

In the picture here you can see Lena's first alibi status. The terrain was relatively flat and Lena was standing on a plateau.


It continues from the first correct stand. Most pitches are relatively well secured - at least at the key points. On the way there are also two to three rope lengths that can be walked on the short rope, since there are either no safety devices to be found or the terrain is flat and easy.

From time to time it was not clear how to proceed from the stand, but mostly we were able to find the way.


On the next picture you can see an example of our real stand.


At the beginning Oli still had difficulties with the right rope commands, sometimes the ropes ran a little badly around corners or edges. All in all, we can record our first joint multi-pitch in alpine terrain.


Unfortunately the weather didn't cooperate quite as well as hoped. Already at the entrance the first clouds appeared, later the cloud cover was compact and an icy wind came up. Only at the summit - which we almost missed - the weather got better and the sun came out.

The summit of the small Bielenhorn is not marked. Only the last stand indicates the end of the climbing and thus the summit. The last rope length is relatively short and Lena initially climbed over the belay.


A few meters further on, looking for the next bolts, she then realized that she had successfully reached the top and finally built another stand with Camelots and wedges.

A small summit photo and then the descent begins.

First over a scree field to the lower Bielenlücke and then following the red dots back to the Sidelenhütte. From there further down to the parking lot.

In the parking lot we treat ourselves to a little refreshment and then we go to Basel for the last day of vacation.


Conclusion of the tour: first joint high tour in alpine terrain with small initial difficulties. But in the end it was a complete success and a great experience for all of us.


Route














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