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Wildspitze 2021

Eigentlich wollten wir ja auf der Breslauer Hütte übernachten, leider standen wir aber solange im Stau, dass wir erst gegen 20 Uhr in Vent angekommen sind. 

Also haben wir uns im Hotel in Vent eingebucht und im Zimmer noch kurz ein wenig Steigeisen und Eispickel Kunde gemacht. Michael und Erik waren noch nie auf Hochtour (ich glaube Michael war noch nie in den Bergen?).


Meine guten Lowa Schuhe sind kurz vorher kaputt gegangen, daher trage ich günstige Decathlon Schuhe...Naja nicht die besten Voraussetzungen. 

Draußen regnet es außerdem in Strömen... 


Am nächsten Morgen starten wir gegen 4 Uhr. 

Am Auto packen wir die Rucksäcke noch mehrfach um und kommen dann gegen 4.15 Uhr los. 

Der Himmel ist bewölkt, es ist kalt und feucht. 

Wir steigen im Licht unserer Stirnlampen auf und erreichen nach knapp über 1 Stunde die Nebelgrenze. Hier ist das Wetter nicht besser - immer noch kalt, immer noch bewölkt, immer noch feucht. 

Mit Sonnenaufgang wird das Wetter deutlich besser, wärmer und weniger bewölkt. 
Wir steigen weiter auf und haben bald die Breslauer Hütte im Blick. 

Nach ungefähr 2 Stunden teilt Michael uns mit, dass er nicht weiter aufsteigt...Er wäre heute nicht fit. Er hat noch andere Ausreden auf Lager: Seine Trinkblase schimmelt  und deswegen schimmelt jetzt seine Lunge, er habe mit dem Rauchen aufgehört und jetzt würde seine Lunge spinnen...Im Endeffekt war ihm das Ganze einfach zu heikel...

Tja, dann halt Rucksäcke umpacken und weiter geht es für Erik und Lena. 

Kurz nach 7 kommen die beiden auf der Breslauer Hütte an. Gerade noch rechtzeitig. Kaum zur Tür herein, geht draußen die Welt unter - Regen, Hagel, Wind. 


Ca. 30 Minuten vergehen, bis das Unwetter vorbeigezogen ist. Lena und Erik nutzen die Zeit für ein kleines Frühstück. 

Rein in die Gurte und ab auf den Berg!


Weiter geht es, immer noch bewölkt, immer noch ungemütlich kalt (und das am 31. Juli). 

Vorbei an einem kleinen See und über Geröll bis zum ersten Schnee. 


Da das Schneefeld sehr steil und rutschig ist, ziehen Lena und Erik Steigeisen an und tauschen Stöcke gegen Pickel. 
Im Gänsemarsch geht es hinauf - für Erik das erste mal mit Eisausrüstung. 

Am Klettersteig angekommen (B), wird auch das Wetter besser und sogar die Sonne zeigt sich. 
Das Ötztal präsentiert sich mit einem unglaublichen Ausblick. 

Raus aus den Steigeisen und ab in den Klettersteig - für Erik das erste mal..

Der Klettersteig ist nicht allzu schwer und relativ kurz. Oben angekommen machen Lena und Erik noch kurz einen kleine Pause und dann geht es in der Seilschaft mit Steigeisen und Pickel auf den Gletscher. 

Beim Aufstieg sind den beiden einige Seilschaften entgegen gekommen - nass vom Regen, Abbruch. Hier oben ist trotzdem noch ein bisschen was los, man sieht diverse Seilschaften auf ihrem Weg zum Gipfel. 

Der Gletscher präsentiert sich im Sonnenschein, bedeckt von Schnee, keine Spalten sichtbar. 

Auf geht es, Lena voran, Erik hinterher am kurzen Seil. 

Der Gletscher ist relativ flach, steigt kaum an - gut für den Einstieg. Kurz vor dem Gipfel lösen die Beiden die Seilschaft und krabbeln die letzten Meter den Stein hinauf. 

Gegen 11 Uhr stehen sie am Gipfelkreuz.


 Es ist kalt (-3 Grad) und windig, immer wieder zeigt sich zwar die Sonne, aber tendenziell ist das Wetter kritisch. 


Nach einer kurzen Pause entscheiden Lena und Erik sich dazu nicht den Normalweg abzusteigen, sondern anders herum zurück zur Hütte zu gehen - gegen die Empfehlung des Bergführers. 

Zunächst geht es über zwei Sprunggrade und dann ein 45° Grad steiles Schneefeld hinunter. 


Relativ schnell entscheiden die Beiden sich dazu rückwärts hinunter zu krabbeln. 

Kurze Panikmomente, wenn der Pickel sich löst oder das Steigeisen nicht hält...sie hätten wohl doch auf den Bergführer hören sollen...

Mit klopfenden Herz und jeder Menge Adrenalin im Blut gelangen sie auf einen flacheren Abschnitt des Gletschers und folgen den Spuren durch den tiefen Schnee. Vorbei an diversen Spalten (Erik wäre fast in eine hinein gefallen) und immer den Spuren folgend auf ein kleines Plateau hinauf. 

Das Wetter kann sich nicht so richtig entscheiden: mal Sonne, mal Schnee, mal Wind, mal Nebel...

Auf dem Plateau machen die Beiden nochmal Pause und genießen die Aussicht. Mittlerweile ist es nach 13 Uhr, die Kräfte am Schwinden, die Hosen und Handschuhe klatschnass (Gamaschen sind nicht im Gepäck).


Weiter geht es über de 3. Gletscher: dieser hat noch mehr Spalten. Im Zick Zack laufen Lena und Erik um die Spalten herum und gelangen schließlich vor ein Meer aus Spalten, welches unüberwindbar scheint. Zum Glück kommt ein anderer Verrückter dazu und zeigt ihnen den richtigen Weg. Rechts an den Spalten vorbei, zurück auf Fels und dann noch kurz um die Kurve und schon kommen wir zurück zur Breslauer Hütte. 










 



Viel Zeit zum Verschnaufen gönnen sich die Beiden nicht. Es ist 16 Uhr und die letzte Gondel fährt in 30 Minuten. 

Die letzten Kräfte mobilisierend rennen sie zur Gondel und fahren mit ihr ins Tal zurück. 


Am Auto wartet Michael. Jetzt nur noch nach Imst ins Hotel, duschen und was zu essen suchen. 


Fazit: Dumme Idee. Lenas letzte Hochtour ist 6 Jahre her, Erik und Michael waren noch nie auf Hochtour, kennen das Equipment nicht...Michael musste abbrechen (na gut: das war im Endeffekt schon abends beim Steigeisen probieren klar...). Lena und Erik haben nicht auf den Bergführer gehört. 

Es hätte so viel schief gehen können und wahrscheinlich ist es pures Glück, dass die Beiden es nach 12 h lebend ins Tal geschafft haben. Bitte nicht nachmachen! In Zukunft wird mehr Zeit in die Planung und Ausbildung gesteckt!


Route


______________________________________


We actually wanted to spend the night at the Breslauer Hütte, but unfortunately we were stuck in traffic for so long that we didn't arrive in Vent until around 8 p.m.

So we booked ourselves into the hotel in Vent and did a little crampons and ice picks in the room. Michael and Erik have never been to high altitude (I think Michael has never been to the mountains?).

My good Lowa shoes broke shortly before, so I wear cheap Decathlon shoes...well, not the best conditions. It's also pouring rain outside...

The next morning we start around 4 o'clock. At the car we repack our backpacks several times and then leave at around 4.15 a.m. The sky is cloudy, it is cold and humid.

We climb in the light of our headlamps and after just over 1 hour we reach the fog line. The weather is no better here - still cold, still cloudy, still humid. With sunrise the weather gets much better, warmer and less cloudy. We continue to climb and soon have the Breslauer Hütte in view.

After about 2 hours, Michael tells us he's not going up any further...He wouldn't be fit today. Well, just repack your backpacks and Erik and Lena are on their way.

Shortly after 7 the two arrive at the Breslauer Hütte. Just in time. As soon as you walk in the door, the world ends outside - rain, hail, wind. It takes about 30 minutes for the storm to pass. Lena and Erik use the time for a small breakfast.

Buckle up and head up the mountain! We continue, still cloudy, still uncomfortably cold (and that on July 31st). Past a small lake and over scree to the first snow.

Since the snow field is very steep and slippery, Lena and Erik put on crampons and swap poles for ice axes. It goes up in single file - for Erik the first time with ice equipment.

Arriving at the via ferrata (B), the weather is getting better and even the sun is showing. The Ötztal presents itself with an incredible view.

Get out of the crampons and into the via ferrata - for Erik the first time... The via ferrata is not too difficult and relatively short. Once at the top, Lena and Erik take a short break and then they go up the glacier in a rope team with crampons and pickaxes.

During the ascent, the two of them met a few rope teams - wet from the rain, demolition. There is still a bit going on up here, you can see various rope teams on their way to the summit. The glacier presents itself in sunshine, covered with snow, no crevasses visible. Let's go, Lena first, Erik behind on the short rope.

The glacier is relatively flat and hardly rises - good for getting started. Shortly before the summit, the two loosen the rope team and crawl the last few meters up the stone. At around 11 a.m. they are at the summit cross.

It's cold (-3 degrees) and windy, the sun shows up again and again, but the weather tends to be critical.

After a short break, Lena and Erik decide not to descend the normal route, but to go the other way back to the hut - against the recommendation of the mountain guide. First it goes over two jump levels and then down a 45° steep snow field. Relatively quickly, the two decide to crawl down backwards.

Brief moments of panic when the pimple comes off or the crampons don't hold up... they should have listened to the mountain guide after all...

With hearts pounding and adrenaline pumping, they descend onto a flatter section of glacier and follow the tracks through the deep snow. Past various crevasses (Erik almost fell into one) and always following the tracks up to a small plateau.

The weather can't really make up its mind: sometimes sun, sometimes snow, sometimes wind, sometimes fog...

On the plateau, the two take another break and enjoy the view. It is now after 1 p.m., the strength is dwindling, the trousers and gloves are soaking wet (gaiters are not in the luggage).

We continue over the 3rd glacier: this one has even more crevasses. Lena and Erik zig zag around the crevasses and finally reach a sea of ​​crevasses that seems insurmountable. Luckily, another madman comes along and shows them the right way. Pass the crevasses on the right, back onto the rock and then just around the curve and we're back to the Breslauer Hütte.

The two don't allow themselves much time to catch their breath. It's 4pm and the last gondola leaves in 30 minutes. Mobilizing the last of their strength, they run to the gondola and take it back down to the valley.

Michael is waiting at the car. Now just go to Imst to the hotel, take a shower and look for something to eat.


Conclusion: Stupid idea. Lena's last high-altitude tour was 6 years ago, Erik and Michael have never been on a high-altitude tour, they don't know the equipment...Michael had to give up (well, that was clear in the end when we were trying out crampons...). Lena and Erik didn't listen to the mountain guide.

So much could have gone wrong and it's probably pure luck that the two made it down the valley alive after 12 hours. Please, dont't try that! In the future, more time will be invested in planning and training!


Route


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