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Eine Woche Schweiz mit dem JDAV-BaWü/One week in switzerland with the JDAV-BaWü (August 2022)

Ich habe lange überlegt, ob ich den Beitrag veröffentlich soll oder nicht. 

Grundsätzlich war es eine schöne Woche mit vielen tollen Erfahrungen und netten Leuten, aber der JDAV hat nicht gerade mit Ruhm geglänzt. 


ACHTUNG! Die Sektion Schwaben des DAV inkl. der JDAV der Sektion Schwaben ist seit über 19 Jahren Teil von Lenas Leben und hat nichts mit der Kritik in diesem Beitrag zu tun. Die Kritik geht einzig und allein gegen den JDAV Baden-Württemberg und die Teamer der Schulung. 

Das ist meine Geschichte, meine Meinung. Andere mögen das anders sehen...


Jugendleitergrundausbildung in der Schweiz - allein der Titel verspricht ja schon Einiges. 

Wir kommen Sonntag Mittag auf dem Campingplatz an und werden nicht in Empfang genommen. Dass die Teamer schon da sind, erfahren wir nur durch Zufall. 

Wir bauen unser Zelt auf - das alte 4-Mann Zelt von Lenas Eltern. Das Zelt ist rießig 😁 Wir haben uns auch die guten alten Luftmatratzen von früher ausgepackt. Mit elektrischer Luftpumpe. 


Dann beginnt der Lehrgang. Wir starten mit einem seltsamen Kennenlernspiel. Mal soll erraten was für eine Persönlichkeit die anderen Teilnehmer haben - na wenn man da nicht direkt in das ein oder andere Fettnäpfchen tritt...war aber am Ende ganz lustig. 

Die Gruppe ist relativ heterogen, nicht nur vom Alter (16 bis 26), sondern auch vom Leistungsstand und der Erfahrung (seit 3 Monaten beim Klettern bis hin zu seit 19 Jahren beim DAV). Eigentlich eine coole Mischung mit viel Potential. 


Im Anschluss sollen wir unsere Woche planen - auf was haben wir Lust? Was wollen wir lernen? Ich dachte eigentlich immer, dass ein Lehrgang einen gewissen Pflichtinhalt hat... 

Unsere Leistungssportler wollen unbedingt Klettern gehen - am liebsten Mehrseillängen Touren. 

Wie zu erwarten, wird unser ausgesuchtes Programm von den Teamer nicht approved und geändert. Naja 😑

Am Montag nach dem Frühstück gehen wir dann in einen Klettergarten. Die Wände sind keine 10 Meter hoch und es nur Toprope möglich.

Bevor wir allerdings Klettern gehen, setzen wir uns auf die Wiese und besprechen das Thema "Sexualisierte Gewalt" - ein bisschen oberflächlich meiner Meinung nach...

Dann geht es Klettern. Oder auch nicht. Wir müssen uns ja zunächst noch darüber unterhalten welche Standards wir haben. Ja da gehen die Meinungen stark auseinander. 

Gegen Mittag kommen wir dann endlich zum Klettern. Die Routen sind nicht gerade anfängerfreundlich, aber ja auch zum Glück auch nicht so lang. 

Dienstag wollen wir Wandern gehen. Lena und 3 andere Teilnehmer bekommen die Aufgabe die Route zu planen. Die Ideen sind vielseitig, die Motivation hoch. Leider sieht das der Teamer anders. Anstatt, dass wir eine in einem Wanderführer ausführlich beschriebene Tour machen, besteigen wir den Gandschijen - ohne uns sicher zu sein, dass da Wege sind. Mhm es gibt Teilnehmer, die waren noch nie wandern...

Wir entscheiden uns abends (zu 4. ) auf die Teamer zu zugehen und ihnen mitzuteilen, dass wir nicht so richtig verstehen, was von uns erwartet wird, was sie von uns wollen. 
Ein großer Fehler - am Ende werden uns die Worte im Mund herum gedreht. 
Die Tour an sich ist dann letztendlich super schön, das Wetter klasse. Die Gruppe hat sichtlich Spaß. Unterwegs spielen wir noch ein bisschen König der Löwen und zelebrieren unsere Salewa Schuhe. 

Mittwoch ist das Wetter schlecht, es ist kalt und es regnet. Wir bleiben auf dem Campingplatz und machen hauptsächlich Theorie. 
Heute sind die Differenzen mit den Teamern besonders groß. Die Ansichten von Gesundheit und Motivation gehen stark auseinander, klärende Gespräche finden gar nicht statt, Vorwürfe werden verteilt...Naja das Wetter scheint auf die Stimmung zu drücken. 

Donnerstag ist das Wetter dann wieder besser. Wir wollen in ein nahegelegenes Klettergebiet gehen und dort biwakieren. Biwakieren ist so eine Grauzone...Nicht so ganz legal. Zitat der Teamer: "Biwakieren ist nicht erlaubt, aber wenn ihr euch unauffällig verhaltet, ist das schon in Ordnung". 

Nicht gerade eine Aussage, die man vor einer Jugendgruppe treffen sollte, vielleicht auch nicht gerade eine Aktion, die man mit einer Jugendgruppe machen sollte. Aber wird bestimmt gut. 

Naja dann mal auf. Wir brauchen ca. 1h bis zum Biwackplatz. 

Dort angekommen sammeln wir Feuerholz und bauen Pizzaöfen aus Steinen. Am Nachmittag teilen wir uns in zwei Gruppen auf - eine Vorstiegsgruppe und eine Nachstiegsgruppe. Entsprechend der Aufteilung beschäftigten wir mit dem Thema Mehrseillängen Klettern. 

Den Abend über sind wir damit beschäftigt Pizza in den selbstgebauten Öfen zu backen - das klappt erstaunlich gut. Es ist zwar nicht jede Pizza wirklich durch, aber geil ist es trotzdem. 

Mit einbrechender Dämmerung richten wir unsere Schlafplätze. 

Am nächsten Morgen geht es dann ans Klettern. Wir haben uns in Teams zusammengefunden und wollen 4 Seillängen 5c Klettern. 
Das erste Team geht los, dann das zweite. Wir sind als letzte dran. So können wir auch beobachten wie sich die Teamer mit einer Selbstsicherung in das Seil des Vorsteigenden einhängen und hinterher Klettern. 
Puh das ist jetzt wirklich schwierig. Fällt der Teamer, reisst er den Vorsteiger mit. Keine Aktion, die man mit einer Jugendgruppe machen sollte. Keine Aktion für eine Gruppe, die teilweise noch nie draußen Klettern war. 
Naja die Route ist relativ anfängerfreundlich und am Ende kommen alle oben an. 

Dann geht es auch schon zurück zum Campingplatz. 
Samstag ist auch schon Lehrgangsende. 


Fazit: ich bin enttäuscht. Ich habe mich wirklich auf den Lehrgang gefreut, ich habe bis jetzt nur gute Erfahrungen mit dem JDAV gemacht. Die Sicherheitsstandards, der Umgang...nicht ganz was ich erwartet hatte, nicht ganz das richtige Niveau für eine Jugendgruppe. Wir hatten Spaß, wir hatten alles in allem eine schöne Woche mit tollen Leute. 
ABER: Die Enttäuschung sitzt tief, die Verwunderung ist groß. Das war der letzte Lehrgang des JDAV BaWü, den ich besucht habe. 

Meiner Sektion werde ich treu bleiben, der JDAV BaWü ist für mich gestorben. Leider waren auch die Gespräche im Anschluss nicht zielführend oder gewinnbringend.

Ich bin vor allem von der Unreife und der Einstellung der Teamer enttäuscht. Aber es war eine wertvolle Erfahrung. 
Noch einmal: das ist meine Meinung und mein Erfahrungsbericht! 



___________________________________________________


I thought long and hard about whether to publish this post or not.

Overall it's been a nice week with lots of great experiences and nice people, but the JDAV hasn't exactly shone with glory.


ATTENTION! The Swabian section of the DAV including the JDAV of the Swabian section has been part of Lena's life for over 19 years and has nothing to do with the criticism in this article. The criticism is solely directed at the JDAV Baden-Württemberg and the team leaders of the training.


Youth leader basic training in Switzerland - the title alone promises a lot

We arrive at the campsite at noon on Sunday and are not received. We only found out by chance that the teamers are already here. We set up our tent - the old 4-man tent of Lena's parents. The tent is huge 😁 We also unpacked the good old air mattresses from before.

Then the course begins. We start with a strange introductory game. Let's guess what kind of personality the other participants have - well, if you don't put your foot in it... The group is relatively heterogeneous, not only in terms of age (16 to 26), but also in terms of performance and experience (from 3 months of climbing to 19 years of DAV). Actually a cool mix with a lot of potential.

Afterwards we should plan our week - what do we feel like doing? What do we want to learn? I actually always thought that a course had a certain compulsory content... Our competitive athletes really want to go climbing - preferably multi-pitch tours.

As expected, our selected program is not approved and changed by the teamers. Well 😑

On Monday after breakfast we go to a climbing garden. The walls are less than 10 meters high and only top rope is possible. Before we go climbing, however, we sit down on the grass and discuss the topic of "sexualized violence" - a bit superficial in my opinion...

Then it's climbing. Or not. First of all, we have to talk about what standards we have. Yes, opinions differ greatly on that. Around noon we finally get to climbing. The routes are not exactly beginner-friendly, but fortunately not that long either.

Tuesday we want to go hiking. Lena and 3 other participants are given the task of planning the route. The ideas are diverse, the motivation high. Unfortunately, the teamer sees it differently. Instead of doing a tour that is described in detail in a hiking guide, we climb the Ganjiyen - without being sure that there are paths. Hm, there are participants who have never hiked before... We decide in the evening (at the 4th) to approach the team leaders and tell them that we don't really understand what is expected of us, what they want from us.

A big mistake - in the end the words are twisted in our mouths.

The tour itself is ultimately super nice, the weather is great. The group is obviously having fun. On the way we play a bit of the Lion King and celebrate our Salewa shoes.

Wednesday the weather is bad, it is cold and it is raining. We stay at the campsite and mainly do theory. Today the differences with the team members are particularly large. The views of health and motivation differ greatly, clarifying talks don't take place at all, allegations are spread... Well, the weather seems to be depressing the mood.

The weather will be better again on Thursday. We want to go to a nearby climbing area and camp there. Bivouacking is such a gray area... Not entirely legal. Quote from the team: "Bivouac is not allowed, but if you behave inconspicuously, that's fine." Not exactly a statement to make in front of a youth group, perhaps not exactly an action to take with a youth group either.

Well then let's go. We need about 1 hour to the bivouac site. Once there, we collect firewood and build stone pizza ovens. In the afternoon we split into two groups - a lead group and a second group. According to the division, we dealt with the topic of multi-pitch climbing.

During the evening we are busy baking pizza in the self-made ovens - it works surprisingly well.

The next morning we start climbing. We got together in teams and want to climb 4 pitches 5c.

The first team starts, then the second. We're the last ones. We can also observe how the teamers attach themselves to the rope of the lead climber and climb afterwards.

Phew this is really difficult now. If the teamer falls, he pulls the lead climber with him. Not an action you should do with a youth group. No action for a group, some of which have never been outside climbing. Well, the route is relatively beginner-friendly and everyone ends up at the top.

Then it's back to the campsite. Saturday is the end of the course.


Conclusion: I am disappointed. I was really looking forward to the course, I've only had good experiences with the JDAV so far. Safety standards, handling...not quite what I expected, not quite the right level for a youth group. We had fun, all in all we had a great week and great people.

BUT: The disappointment runs deep, the astonishment is great. That was the last JDAV BaWü course that I attended.

I will remain true to my section, the JDAV BaWü died for me. Unfortunately, the discussions that followed were neither goal-oriented nor profitable.

I'm mostly disappointed by the immaturity and attitude of the teamers. But it was a valuable experience.

 

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