Um 5 stehen Lena und Phil auf und packen das Zelt zusammen. Nachts hat es ordentlich geregnet und die Wiese ein einziger Sumpf.
Lecker geht anders.
Krabbelnd und laufen, kletternd und kämpfend kommen die Beiden trotzdem voran - langsam.
Das Zelt hat zum Glück trocken gehalten.
Zum Frühstück gibt es 1994 abgelaufene E-packs vom THW - Milchreis. Leider haben die Beiden nicht beachtet, dass man dafür heißes Wasser braucht...dann gibt es den Milchreis halt roh
Los geht es, wieder zurück über den T-Träger und auf der Straße in Richtung Pass. Wir kommen nur ein paar 100 Meter weit, dann versperren die Soldaten von gestern Abend den Weg. Sprachlich schwierig - sie sprechen kein Englisch, Lena und Phil kein Georgisch.
Ein Durchkommen scheint auf jeden Fall unmöglich. Tja dann wird halt kurz der Reiseführer befragt und ein anderer Pass ausgewählt.
Die Wahl fällt auf den Chauki Pass.
Die Wahl fällt auf den Chauki Pass.
Lena und Phil beginnen den Aufstieg. Es geht direkt steil einen Trampelpfad hinauf bis auf ein grünes Plateau.
Hier steht sogar eine Art Berghütte, wie man sie aus den Alpen kennt.
Weiter geht es über das Plateau bis zu den ersten Schneefeldern. Es ist schön warm und die Sonne zeigt sich von ihrer besten Seite. In der Ferne sieht man schon den Pass - ein perfekter Start in den Tag.
Der Weg führt über einen Bach. Oder halt auch nicht. Der Bach scheint den Weg weggespült und sich einen neuen Verlauf gesucht zu haben.
Der Bach ist zu schnell und zu tief, um ihn zu überqueren. Was nun?
Zum Glück gibt es noch ein paar Schneefelder, die sich wie Brücken über den Bach spannen.
Der Schnee/Das Eis ist noch gut 1 Meter dick, aber teilweise vollständig unterspült. Naja wird schon halten.
Der Schnee/Das Eis ist noch gut 1 Meter dick, aber teilweise vollständig unterspült. Naja wird schon halten.
Also rüber über das Eis/den Schnee und weiter bergauf - zum Glück nicht mehr so steil wie am Anfang.
Lena und Phil kommen auf 2500 Metern Höhe an einen See. Dort steht auch eine verlassene kleine Hütte. Die Beiden gönnen sich eine kurze Erfrischung und steigen dann weiter auf.
Langsam wird es kälter und immer mehr Schneefelder kreuzen ihren Weg. Immer öfter sind die Schneefelder auch von kleinere Bächen unterspült.
Sie kommen wieder in flacheres Gelände und entscheiden sich dazu eine Pause zu machen. Sie stellen sogar das Zelt auf (Wärme und Sonnenschutz) und legen sich eine Weile hin.
Sie kommen wieder in flacheres Gelände und entscheiden sich dazu eine Pause zu machen. Sie stellen sogar das Zelt auf (Wärme und Sonnenschutz) und legen sich eine Weile hin.
Zum Mittagessen gibt es Panzerkekse und Schokolade aus den E-packs (auch 1994 abgelaufen).
Nach dem Mittagschlaf geht es dann weiter. Jetzt wieder steiler bergauf.
Mittlerweile ist es auch echt kalt, der Schnee wird immer mehr.
Es wird auch immer schwerer durch den Schnee durchzukommen. Teilweise brechen die Beiden hüfttief ein.
Mit so viel Schnee haben die Beiden nicht gerechnet, dafür sind sie auch gar nicht ausgerüstet.
Schließlich kommen sie auf einem kleinen Grat an. Sie folgen immer den Fußspuren im Schnee - ohne die Spuren wüssten sie gar nicht, welcher der richtige Gipfel ist...
Sie haben keine Karte, weder digital noch analog.
Der Gipfel - bzw. der Pass ist komplett von Schnee bedeckt, der Schnee hängt über. Tritt man dort drauf, stürzt man ab.
Gut, dass die Fußspuren da nicht lang gegangen sind.
Wer auch immer diese Spuren hinterlassen, hat den Beiden wahrscheinlich das Leben gerettet.
Das Wetter ist mittlerweile auch richtig schlecht geworden. Wolken überziehen den Himmel und hängen in den Bergen, ein straffer Wind weht, es ist kalt.
Vor allem ohne Jacke...
Hier treffen die Beiden auf zwei Ukrainer. In kurzen Hosen. Mit Sandalen. Über den Socken tragen sie Mülltüten.
Da sind Lena und Phil ja noch richtig gut ausgestattet im Vergleich.
Das Geröllfeld ist tückisch. Hebt man ein Bein, ist man 1 Meter weiter unten. Hin und wieder rutscht man auch ganz weg.
Der Tag neigt sich langsam dem Ende zu, so auch die Kraftreserve.
Dort gibt es eine Stelle ohne Schnee und Eis - beide Gruppen schlagen dort ihre Zelte auf.
Lena und Phil gehen noch kurz im eiskalten Wasser baden und genießen dann ihre abgelaufenen E-packs. Dieses mal gibt es Himbeer-Sahne Dessert.
Auch nicht wirklich besser, als wie (Goethe) der rohe Milchreis.
Die Ukrainer versuchen ein Feuer zu machen und etwas zu kochen - sieht nicht erfolgreich aus. Sie erzählen, dass sie das gewöhnt sind. Sie sind wohl von zuhause aus per Anhalter nach Georgien gekommen...Na dann...
Schließlich geht es frierend ins Bett. Fazit: schlechte Vorbereitung! In den Alpen findet man im Juni auf über 3000 Metern auch noch Schnee - warum die Beiden da nicht dran gedacht haben...? Für solche hochtourenartigen Wanderungen sind die Beiden nicht ausgerüstet, ohne die Fußspuren hätten sie das nicht geschafft.
Heute sind die Beiden mehrfach an ihre Grenze gekommen - körperlich und mental.
Gefährlich und Dumm! Wahrscheinlich haben die Soldaten ihnen das Leben gerettet - noch so einen Pass hätten sie nicht geschafft.
Der Kaukasus sieht harmlos aus, ist aber schroff und tödlich. Keine Zivilisation, keine Bergrettung. Aber ein geiles Abenteuer!
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Lena and Phil get up at 5 and pack up the tent. It rained heavily during the night and the meadow got really wet.
Luckily the tent stayed dry.
For breakfast there are E-packs from THW that expired in 1994 - rice pudding. Unfortunately, the two of them didn't take into account that you need hot water for this...then there's the rice pudding raw.
Off they go, back acroos the T-beam and on the road towards the pass. They only get a few hundred meters, then the soldiers from last night block their way. Linguistically difficult - they don't speak English, Lena and Phil don't speak Georgian.
It definitely seems impossible to get through. Well, then the travel guide is briefly questioned and another pass is selected.
The choice falls on the Chauki Pass.
Lena and Phil begin the ascent. It goes straight up a steep path to a green plateau.
They continue across the plateau to the first snowfields. It's nice and warm and the sun is blazing. In the distance you can already see the pass - a perfect start to the day.
The path leads over a stream. Or not. The stream seems to have washed away the path and sought a new course.
The stream is too fast and too deep to cross. What now?
Luckily there are still a few snowfields that span the stream like bridges.
The snow/ice is still a good 1 meter thick, but partially completely washed away. Well hopefully it will hold up.
So over the ice/snow and further uphill - fortunately not as steep as in the beginning.
Lena and Phil come to a lake at an altitude of 2500 meters. There is also an abandoned small hut. The two treat themselves to a short refreshment and then continue to climb.
It is slowly getting colder and more and more snowfields cross their path. More and more often, the snowfields are also undermined by smaller streams.
They come back to flatter terrain and decide to take a break. They even pitch the tent (warmth and sun protection) and lie down for a while.
For lunch there are tank biscuits and chocolate from the E-packs (also expired in 1994).
Not so yummi.
After the afternoon nap they continue their hike. Now steeper uphill again. Meanwhile it is also really cold, there is more and more snow to cross. It's also getting harder and harder to get through the snow. Sometimes the two collapse waist-deep.
The two didn't expect so much snow, and they aren't even equipped for it. Crawling and walking, climbing and fighting, the two are still making progress - slowly.
Eventually they arrive on a small ridge. They always follow the footprints in the snow - without the tracks they wouldn't even know which is the right peak...they don't have a map, neither digital nor analogue.
The summit - or the pass is completely covered by snow, the snow is hanging over. If you step on it, you fall. It's good that the footprints didn't go far there. Whoever left these marks probably saved their lives.
The weather has gotten really bad now. Clouds cover the sky and hang in the mountains, a strong wind is blowing, it's cold. Especially without a jacket...
Then it goes down again first over snow and finally over a scree field. Here the two meet two Ukrainians. In shorts. With sandals. They wear garbage bags over their socks. Lena and Phil are really well equipped in comparison.
The boulder field is treacherous. If you lift one leg, you are 1 meter further down. Every now and then you slip away completely. The day is slowly coming to an end, and so is the power reserve.
After the scree field, snow and ice are back on the agenda. Sliding, they fight on and finally come to a small lake. There is a spot without snow and ice - both groups pitch their tents there.
Lena and Phil go for a swim in the ice-cold water and then enjoy their expired e-packs. This time there is raspberry cream dessert. Also not really better than (Goethe) the raw rice pudding.
The Ukrainians are trying to make a fire and cook something - doesn't look successful. They say they are used to it. they must have hitchhiked to Georgia from home... Well then...
Finally it goes to bed freezing.
Conclusion: bad preparation! In the Alps you can still find snow at over 3000 meters in June - why didn't the two of them think about it...? The two of them are not equipped for such high-altitude hikes, they would not have made it without the footprints.
Today the two have reached their limit several times - physically and mentally.
Dangerous and Stupid! The soldiers probably saved their lives - they wouldn't have managed another pass like that.
The Caucasus looks harmless but is rugged and deadly. No civilization, no mountain rescue. But a great adventure!
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