Dieses Mal geht es später los - erst kurz vor 10 Uhr in Stuttgart.
Dann machen wir uns an den letzten Aufstieg. Über Eis und Schnee, Geröll und Fels rutschen und klettern wir bis zum Gipfel auf über 3700 Metern.
Um 14 Uhr sind wir in Vent und steigen zur Breslauer Hütte auf - das erste Mal bei Tageslicht.
Die Sonne geht langsam unter während wir aufsteigen, Schnee begrüßt uns ab ca. 2200 Metern.
Den Aufstieg bewältigen wir in knapp 2,5 h (7.5km und knapp 1000 Höhenmeter).
Im Winterraum der Breslauer Hütte herrscht Chaos - es liegt Material herum, Müll und Essen steht auf dem Tisch.
Wir bereiten unsere Betten und Rucksäcke vor und schaffen uns Platz für das Abendessen.
Gegen 18 Uhr kommen 5 Polen in den Winterraum - von der Wildspitze. Das erklärt auch das Chaos.
Die 5 sind nett und wir unterhalten uns kurz über die Tour.
Da der Ofen uns dieses Mal nicht umbringen will, schmelzen wir noch ordentlich Schnee zum Trinken und Kochen und genießen unser Couscous und den Whisky.
Dann geht es auch schon ins Bett. (Die Hütte ist am Ende dann doch voller, als wir dachten...)
Um 4 Uhr am Sonntag geht es dann los - Ziel ist die Wildspitze. Ob wir endlich oben ankommen?
Knapp 3 Stunden brauchen wir bis zum Klettersteig. Der Schnee wird immer tiefer und der Weg ist nicht einfach zu finden. Durch die Dunkelheit marschieren wir frierend bei -8 Grad über Geröll und Schnee und kämpfen uns ein Schneefeld hinauf.
Der Klettersteig war den Sommer über gesperrt. Als wir dort ankommen, erklärt sich auch warum.
Ein Einstieg weiter unten ist eingerichtet...
Während die Sonne langsam aufgeht, steigen wir in den eigentlich einfachen Klettersteig ein - ist gar nicht so einfach.
Oben angekommen weht ein eisiger Wind, die Finger frieren bei vorbereiten der Seilschaft ein.
Möglichst schnell geht es dann mit den Schneeschuhen an den Füßen auf den Gletscher. Der Wind beißt, wir frieren.
Die ersten Spalten zeigen sich in der Ferne und bald müssen wir diese auch überqueren.
Die Schneedecke ist ca. 80 cm dick - dick genug, um die Spalten zu verstecken, nicht dick genug, um uns zu halten.
Vorsichtig tasten wir uns voran und kommen gegen 8.30 Uhr am Materialdepot vor dem Gipfel an.
Hier lassen wir die Rucksäcke und das restliche Material liegen und hoffen, dass die Sonne unsere Trinkschläuche antaut - die bis in den Rucksack gefroren sind.
Dann machen wir uns an den letzten Aufstieg. Über Eis und Schnee, Geröll und Fels rutschen und klettern wir bis zum Gipfel auf über 3700 Metern.
Endlich haben wir es geschafft - endlich stehen wir oben auf dem Dach von Tirol.
Kurz ein paar Fotos schießen - Lena fliegt noch fast vom Gipfelkreuz beim Unfug machen und dann steigen wir auch schon wieder ab.
Es ist einfach zu kalt (-12 Grad).
Am Materiallager müssen wir feststellen, dass unser Wasser immer noch gefroren ist...
Am Materiallager müssen wir feststellen, dass unser Wasser immer noch gefroren ist...
Gegen 10 Uhr beginnen wir mit dem Abstieg.
Zurück über den Gletscher zum Klettersteig. Der Wind wird immer stärker und versetzt uns teilweise beim Laufen.
Noch schlimmer ist es am Einstieg in den Klettersteig.
Wir haben uns dazu entschieden, dass wir uns abseilen. Der Klettersteig ist viel zu eisig und marode für unser Gefühl für den Abstieg.
Das Seilmanagement ist schwierig bei der Kälte und dem Wind. Insgesamt machen wir 4 Seillängen aus dem Klettersteig und sind gegen 13 Uhr wieder auf dem Schneefeld.
Den Schnee nutzen wir im Abstieg gewinnbringen und rutschen wo es geht einfach hinunter. So schaffen wir den Abstieg zu Hütte in knapp übe 1h und gönnen uns erstmal ein Mittagessen und was zu trinken. (Die Schläuche sind immer noch nicht richtig aufgetaut)Die 10h ohne Essen und Trinken fordern ihren Tribut, wir sind ganz schön fertig.
Aber keine Zeit für lange Pausen.
Gegen 15.45 geht es für uns die letzten 1000 Höhenmeter hinunter ins Tal.
Die Sonne geht unter, als wir das Auto erreichen. Auf der Heimfahrt noch schnell was Essen und dann ab unter die Dusche und ins Bett (wir waren fast 22h wach).
Es war anstrengend, es war kalt. Die Konditionen waren nicht optimal - zu kalt, zu wenig Schnee, um sicher über die Spalten zu gehen. 10h ohne Essen und Trinken bringen einen definitiv an die Grenzen.
ABER! wir waren endlich oben, wir haben es endlich geschafft.
This time we start later - just before 10 a.m. in Stuttgart.
At 2 p.m. we are in Vent and climb up to the Breslauer Hütte - for the first time in daylight.
The sun slowly sets as we climb, snow greets us from about 2200 meters.
We manage the ascent in just under 2.5 hours (7.5 km and almost 1000 meters in altitude).
Chaos reigns in the winter room of the Breslauer Hütte - there is material lying around, garbage and food is on the table.
We prepare our beds and backpacks and make room for dinner.
Around 6 p.m., 5 Poles come to the winter room - from the Wildspitze. That also explains the chaos.
The 5 are nice and we chat briefly about the tour.
Since the stove doesn't want to kill us this time, we melt a lot of snow for drinking and cooking and enjoy our couscous and whiskey.
Then it's off to bed. (The hut ends up being rather packed...)
We start at 4 a.m. on Sunday - the goal is the Wildspitze. Will we finally make it to the top?
We need almost 3 hours to get to the via ferrata. The snow is getting deeper and the path is not easy to find. Freezing at -8 degrees, we march through the darkness over scree and snow and fight our way up a snow field.
The via ferrata was closed for the summer. When we get there, it becomes clear why. An entry below is set up... While the sun is slowly rising, we climb into the actually easy via ferrata - it's not that easy.
Once at the top, an icy wind blows, our fingers freeze while preparing the rope team. Then, with snowshoes on our feet, wehead up the glacier as quickly as possible. The wind bites, we freeze.
The first crevasses appear in the distance and soon we have to cross them too. The snowpack is about 80cm thick - thick enough to hide the crevasses, not thick enough to hold us. We cautiously feel our way forward and arrive at the material depot at the foot of the summit around 8.30 a.m.
Here we leave the backpacks and the rest of the material and hope that the sun will thaw our drinking tubes - which are frozen right down to the backpack.
Then we start the last ascent. We slide and climb over ice and snow, scree and rock to the summit at over 3700 meters. We've finally made it - we're finally standing on top of the roof of Tyrol.
We take a few photos - Lena almost flies off the summit cross while making mischief and then we descend again.It's just too cold (-12 degrees). At the material store we have to realize that our water is still frozen...
At around 10 a.m. we start the descent. Back over the glacier to the via ferrata. The wind is getting stronger and sometimes puts us off running. It's even worse at the entrance to the via ferrata.
We decided to rappel down. The via ferrata is much too icy and dilapidated for our feeling for the descent. Rope management is difficult in the cold and wind. Altogether we make 4 pitches out of the via ferrata and are back on the snow field around 1 p.m.
We use the snow profitably on the descent and simply slide down where possible. So we make the descent to the hut in just over 1 hour and treat ourselves to lunch and something to drink. (The hoses are still not properly thawed)
The 10 hours without eating and drinking are taking their toll, we're pretty exhausted. But no time for long breaks. At around 3:45 p.m., we head down the last 1,000 meters into the valley.
The sun is setting as we reach the car. On the way home, a quick bite to eat and then off to the shower and to bed (we were up almost 10 p.m.).
Conclusion: great tour, finally on the summit.
It was exhausting, it was cold. The conditions weren't ideal - too cold, too little snow to walk safely over the crevasses. 10 hours without eating and drinking will definitely push you to your limits.
BUT! we were finally up, we finally made it.
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