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Shatili (June 2019)

Lena und Phil steigen nach der herausfordernden Pass-Überquerung weiter ab und gelangen bald auf ein Straße. Der Straßen folgen die Beiden weiter talwärts. Heute ist es bewölkt und eher frisch - gut für den Sonnenbrand. Der Straße folgen sie dann weiter bergab. Weiter unten im Tal soll es ein Dorf geben, wo auch ein Bus hält. Der Bus fährt entweder nach Tibilissi oder Shatili. Wohin die Beiden wohl wollen...?
Die Straße gleicht eher einer Schotterpiste, hin und wieder kommen die Beiden an einem Erdrutsch vorbei. Irgendwann fließt ein Schmelzbach über die Straße. Ca. 3 Meter breit und offensichtlich relativ tief - mindestens knietief. Die Wassergeschwindigkeit lässt kein Durchwaten zu. Zum Glück finden die Beiden mal wieder eine behelfsmäßige Brücke (dieses Mal einen umgestürzten Baum). 
Drüber balancieren und dann weiter bergab. Gegen Mittag werde sie von einem älteren Herren im Auto mitgenommen und kommen nachmittags im Dorf an (Roshka). Hier nehmen sie sich ein Zimmer in einer Pension und erkunden den Ort.


 
Groß ist er nicht, ziemlich verlassen. Viele Häuser stehen leer und sind verfallen, wenige bewohnt.
Von ihrer Gastgeberin erfahren sie, dass die meisten junge Leute in die großen Städte ziehen und die Berge nur noch von Normaden und der alten Generation bewohnt werden. 
Phil und Lena gönnen sich ein Dusche und genießen die richtigen, warmen Betten. 
Am nächsten Morgen gibt es frischen Kaffee und ein warmes Frühstück. Ihre Gastgeberin teilt den Beiden mit, dass sie zu früh im Jahr in den Bergen sind und noch kein Bus fährt. Vorher muss wohl die Straße repariert werden. 
 


Als ob die Beiden nichts gelernt hätten, machen sie sich auf den Weg - wieder die Straße rauf, über den Pass und nach Shatili. Zum Glück werden sie nach wenigen Stunden wieder mitgenommen. Dieses Mal von 3 jungen Männer. 
Von den 3en erfahren sie, dass Touristen eigentlich nur im August in die Berge kommen, auch der Bus fährt quasi nur im August. Einheimische nehmen den Weg wenn dann mit dem Auto auf sich. 

Die 3 berichten auch davon, dass die meisten Bewohner im Winter die Dörfer verlassen und in die Städte gehen. Diejenigen, die über den Winter bleiben, werden per Helikopter versorgt. Strom gibt es im Winter auch nur mittels Generator. 

Die wenigen Straßen, die in den Kaukasus führen, werden im Winter zerstört und müssen nach der Schneeschmelze wieder hergerichtet werden. Asphaltieren lohnt sich anscheinend gar nicht erst. 
Unterwegs muss die Reisegruppe auch des Öfteren anhalten, damit die Straße vor ihnen befahrbar gemacht werden kann. Es geht stetig bergauf bis zum Kreuzpass. Der Kreuzpass liegt auf 2379 Metern Höhe und ist eine der Verbindungen zwischen Georgien und Russland. Auf dem Kreuzpass befindet sich außerdem ein deutscher Soldatenfriedhof. Dieser wird kurz besichtigt und weiter geht es auf der anderen Seite des Passes wieder hinunter ins Tal, nach Shatili. 
Die Jungs fragen nun immer öfter, was genau Lena und Phil denn in Shatili vorhaben und ob sie die Beiden nicht doch wieder mit zurück nach Tibilissi nehmen sollen. Lena und Phil wollen es aber noch einmal mit einem Pass versuchen. 
Dieses Mal soll es entlang der russischen Grenze nach Omalo gehen. Na dann. 



Shatili ist eine historische Stadt im großen Kaukasus, nahe der russischen Grenze im Nord-Osten Georgiens. Die Stadt ist eine Mischung aus mittelalterlichen und modernen Gebäuden mit einer steinernen Festung im Zentrum. 
In Shatili verabschieden sich Lena und Phil von den 3 Jungs und machen sich auf nach Anatori. Laut historischen Quellen verschwand die Stadt Anatori im 18. Jhr. aufgrund einer Pandemie. Als die schwarze Pest ausbrach unternahmen die Menschen damals drastische Maßnahmen, um die Verbreitung zu verhindern. Die Einwohner bauten damals Gräber und Verliese. Infizierte Personen begaben sich dann in diese Verliese, um auf ihren Tod zu warten. 
Seit damals hat es kein Volk mehr gewagt sich dort niederzulassen. 


Von Anatori aus geht es für Lena und Phil die Schotterstraße entlang des Flusses (Grenze zu Russland) entlang, immer tiefer in das Tal hinein. Sie kommen an einer Bushaltestelle vorbei. Bushaltestelle? Mitten im Kaukasus - ja dann - und finden schließlich ein großes Canabisfeld. Mittlerweile wunder die Beiden gar nichts mehr. Als sie dann auch noch eine Militärbasis finden, ist ihnen alles klar. 

Gegen Abend kommen sie in ein verlassenes Dorf und schlagen dort ihr Zelt auf. Direkt am Fluss. 
Eine kleine Abkühlung im Wasser und dann rohen Milchreis zum Abendessen und ab ins Bett. 
Nachts bekommen sie Besuch. Zunächst von einem Esel und dann von einem Hund. Am nächsten Morgen finden sie heraus, dass das Dorf gar nicht verlassen ist und dort tatsächlich Menschen in den kaputten Häusern wohnen. 


Die Beiden brechen früh auf und überqueren diverse Male den Fluss - mit Hilfe von selbst gebauten Brücke (also natürlich nicht von Lena und Phil, sondern von den Einwohnern).  Sie folgen dem Flussbett noch ein Stück und kommen dann an eine Stelle, an der es für sie nicht mehr über den Fluss geht. Es gibt keine Brücke, der Fluss ist zu breit und zu tief, zu schnell. 
Sie überlegen kurz, ob sie sich mithilfe des Baumstammes, der im Wasser liegt, auf die andere Seite ziehen können, verwerfen den Plan aber relativ schnell wieder. 
Der Weg auf der anderen Uferseite ist deutlich zu erkennen, aber die Beiden finden keine Möglichkeit das Wasser zu überqueren. 
Dann erstmal frühstücken und wieder umdrehen - den ganzen Weg bis nach Shatili zurück und den Pass hinauf und wieder hinunter. Nicht wirklich verlockend. 
Nach dem Frühstück geht es dann schweren Herzens zurück. Nach ungefähr der Hälfte der Strecke werden sie von georgischen Soldaten aufgegabelt. Auf der Ladefläche eines Pick Ups geht es in rasantem Tempo zurück nach Shatili. Dort stellen die Soldaten dann noch sicher, dass die Beiden auch wirklich die Stadt verlassen.

Lena und Phil verlassen zu Fuß die Stadt in Richtung Pass. Die Strecke ist unvorstellbar lang. 
Ein paar Kilometer hinter dem Dorf machen sie Rast auf einer Wiese und werden direkt von einer israelischen Reisegruppe mitgenommen. Ein riesen Glück: der Weg hätte die Beiden sonst 2-3 Tage gekostet. 
Die Reisegruppe hält unterwegs hin und wieder an - zum Essen oder weil mal wieder die Straße gebaut werden muss. 
Am späten Nachmittag kommen sie an einem Stausee an. Dort nehmen Lena und Phil den Bus nach Tibilissi. 

Fazit: Der Kaukasus in Georgien mutet harmlos an, mit grünen Bergen und weiten Tälern. Er ist aber alles andere als harmlos. Die Winter sind hart und lang, das Gebirge nur wenige Monate im Sommer begehbar. Hochtourenausrüstung ist definitiv notwendig, genauso wie Erfahrung. 
Geile Landschaft, freundliche Leute und geile Touren. Wir werden wieder kommen. 


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After the challenging pass crossing, Lena and Phil descend further and soon reach a road. The two follow the road further down the valley. Today it is cloudy and rather fresh - good for sunburn. They follow the road downhill. Further down in the valley there is said to be a village where a bus stops. The bus goes to either Tbilisi or Shatili. Where do they both want to go...?
The road is more like a gravel road, every now and then the two of them come across a landslide. At some point, a melt stream flows across the street. About 3 meters wide and obviously quite deep - at least knee deep. The water speed does not allow fording. Luckily, the two find another makeshift bridge (this time a fallen tree).
Theay balance over it and then continue downhill. Around noon they are taken in the car by an elderly gentleman and arrive at the village in the afternoon (Roshka). Here they take a room in a guesthouse and explore the town.
The town is not big, pretty deserted. Many houses are empty and dilapidated, few are inhabited.
From their hostess they learn that most young people are moving to the big cities and that the mountains are now only inhabited by nomads and the old generation.
Phil and Lena treat themselves to a shower and enjoy the warm beds.
The next morning there is fresh coffee and a warm breakfast. Their hostess tells them that they are in the mountains too early in the year and there is no bus yet. The road needs to be repaired first.

As if the two hadn't learned anything, they set off - back up the road, over the pass and to Shatili. Fortunately, they are taken away again after a few hours. This time by 3 young men.
They learn from the guys that tourists actually only come to the mountains in August, and the bus only runs in August. Locals only use cars to go to the mountains. 

The 3 also report that most residents leave the villages and go to the cities in winter. Those staying over the winter will be taken care of by helicopter. In winter, electricity is only available from a generator.
The few roads that lead to the caucasian mountains are destroyed in winter and have to be repaired after the snow melts. Apparently asphalting isn't worth it in the first place.
On the way, the tour group often has to stop so that the road in front of them can be made passable. It goes steadily uphill to the cross pass. Located at 2379 meters above sea level, the cross Pass is one of the links between Georgia and Russia. There is also a German military cemetery on the cross pass. This is briefly visited and then they continue on the other side of the pass back down into the valley to Shatili.
The boys are now asking more and more what exactly Lena and Phil are planning in Shatili and whether they shouldn't take them back to Tibilisi with them. But Lena and Phil want to try again with a pass.
This time it should go along the Russian border to Omalo. Well then.
 
Shatili is a historic city in the Greater Caucasus, near the Russian border in north-eastern Georgia. The town is a mix of medieval and modern buildings with a stone fortress at its centre.
In Shatili, Lena and Phil say goodbye to the 3 boys and head to Anatori. According to historical sources, the city of Anatori disappeared in the 18th century due to a pandemic. When the black plague broke out, people took drastic measures to prevent it from spreading. The inhabitants then built tombs and dungeons. Infected individuals would then go to these dungeons to await their death.
Since then no people have dared to settle there.

From Anatori, Lena and Phil follow the gravel road along the river (border to Russia), deeper and deeper into the valley. You will pass a bus stop. Bus stop? In the middle of the caucasian mountains - yes then - and finally find a large cannabis field. In the meantime, the two are no longer surprised. When they also find a military base, everything is clear to them.

Towards evening they come to an abandoned village and pitch their tent there. Right on the river.
A little cooling off in the water and then raw rice pudding for dinner and off to bed.
At night they have visitors. First by a donkey and then by a dog. The next morning they find out that the village is not deserted and that people actually live in the broken houses.

The two get up early and cross the river several times - with the help of self-built bridges (of course not by Lena and Phil, but by the residents). They follow the river bed for a while and then come to a point where they can no longer cross the river. There is no bridge, the river is too wide and too deep, too fast.
They briefly consider whether they can use the tree trunk lying in the water to pull themselves to the other side, but quickly discard the plan.
The path on the other side of the river is clearly visible, but the two cannot find a way to cross the water.
They have breakfast first and turn around again - all the way back to Shatili and up the pass and down again. Not really tempting.
After breakfast they head back with a heavy heart. About halfway they are picked up by Georgian soldiers. On the back of a pick-up, they head back to Shatili at breakneck speed. There the soldiers make sure that the two really leave the city.

Lena and Phil leave town on foot towards the pass. The distance is unimaginably long.
A few kilometers behind the village, they take a break in a meadow and are taken straight away by an Israeli tour group. A great luck: the way would otherwise have cost the two 2-3 days.
The tour group stops every now and then - to eat or because the road has to be built again.
In the late afternoon they arrive at a reservoir. There Lena and Phil take the bus to Tibilisi.

Conclusion: The caucasian mountains in Georgia seems harmless, with green mountains and wide valleys. But it is anything but harmless. The winters are hard and long, and the mountains can only be walked on for a few months in summer. Mountaineering gear is definitely necessary, as is experience.
Great landscape, friendly people and great tours. We will come back.

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