Er ist nach Riesengebirge und Altvatergebirge das dritthöchste Rumpfgebirge der Böhmischen Masse.
Der höchste Berg des Böhmerwaldes ist mit 1456 m der Große Arber.
Der Böhmerwald erstreckt sich von der Cham-Further-Senke, Neumarkter Senke, Neumarkte Pass und Neugedeiner Furche, welche ihn vom nordwestlich anschließenden Oberpfälzer Wald trennen.
Von Nordwesten nach Südosten bis zum Kerschbaumer Sattel - das Gebirge bildet einen großen Abschnitt der europäischen Wasserscheide Atlantik-Schwarzes Meer und entwässert zur Donau und Moldau.Die Bezeichnungen Bayrischer Wald und Böhmerwald werden uneindeutig verwendet und waren zeitlichen Veränderungen unterworfen. Die Hauptkette der Region nennt man hoher Böhmerwald.
Strabon und Ptolemäus nennen der Böhmerwald auch Gebreta Silva - dieser Name geht auf keltisch "gabros" zurück. Den ersten überlieferten deutschen Namen "Nordwald" hat das Waldgebirge von der bayrischen Seite aus erhalten: als Wald im Norden des Herzogtums-Bayern. Später setzte sich dann die Bezeichnung Böhmerwald für das ganze Waldgebiet "gegen Böhmen" durch.
Im Zuge des Landes- und Städteausbaus von 12. bis zum 14. Jahrhundert wurden besonders die waldreichen Randgebiete Böhmens gerodet und besiedelt. Im Böhmerwald waren daran vor allem deutschsprachige Siedler aus den angrenzenden bayrischen Gebieten beteiligt. Wichtig für die Erschließung des Böhmerwaldes waren die Verbindungswege zwischen Bayern und Böhmen, wie z.B. der Handelsweg "Goldener Steig".
Die Vertreibung der deutschsprachigen Bevölkerung bedeutete eine einschneidende Veränderung der Siedlungsstruktur. Viele kleinere Siedlungen wurden entvölkert - diese sind heute als "Wüstungen" bekannt.
Das Gebiet war seit dem Mittelalter von wirtschaftlicher Bedeutung im Bereich der Glasherstellung. Nach der Einführung des Kreideglases (Kristallglas) erlebte die Glaserzeugung in Böhmen einen rasanten Aufschwung. So gab es im Böhmerwald viele namhafte Glashersteller.
Große Bedeutung für die Holzbringungen hatten der Schwarzenbergsche Schwemmkanal sowie der Chinitz-Tettauer-Schwemmkanal. Die Drei-Länder-Region Böhmerwald hat sich zu einer gemeinsamen Europaregion zusammengeschlossen und befasst sich seit 1994 mit grenzüberschreitender Zusammenarbeit.
Große Teile des tschechischen Teiles wurden zum Nationalpark Sumava erklärt. Im Böhmerwald leben heute wieder Luchse.
Im Böhmerwald entwickelte sich die Landesgrenze zwischen dem heutigen Deutschland und Tschechien erst spät von einem Grenzsaum zu einer Grenzlinie. Eine genaue Grenzziehung war zunächst nicht notwendig - bis ins 16 Jhr. gab es nur an wenigen Orten eine geschlossene lineare Grenze.
Ab 1551 erscheinen in den Quellen Grenzstreitigkeiten im Gebiet von Waldmünchen bis um den Berg Arber. Aber erst 1637 setze man den Grenzstein an der Grenzbrücke des Saumweges.
Im Zuge des Spanischen Erbfolgekrieges besetzten österreichische Truppen Bayern und mit dem Bayrisch-Österreichischen Vertrag vom 3. März 1764 wurde die Grenze neu gesetzt.
Bis zum Ende des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation (1806) besaß die Grenze nicht die Qualität einer Nationalstaatsgrenze. 1918 wurde Böhme Teil der Ersten Tschechoslowakei und nur ein kleiner Teil des Waldes blieb bei Österreich. Während des Nationalsozialismus in Deutschland verschwand die Jahrhunderte alte Grenze, wurde nach dem Krieg aber wieder hergestellt.
Sehenswürdigkeiten:
- Tal der Widra/Vydra (tschechisch: Povydří) bei Antigl/Dolní Antýgl, gilt als schönstes Flusstal des Böhmerwaldes
- Seefilz/Jezerní slať zwischen Innergefild/Horská Kvilda und Außergefild/Kvilda (Hochmoor) Holzbohlenweg mit Aussichtsturm
- Weitfäller Filz/Modravské slatě bei Mader/Modrava (Hochmoor)
- Schwarzer See/Černé jezero und Teufelssee/Čertovo jezero bei Markt Eisenstein/Železná Ruda
- Kubany-Urwald/Boubínský prales südöstlich von Winterberg/Vimperk
- Pürstling/Březník
- Lackensee/Laka
- Osser/Ostrý, (Aussichtsberg am Rande des Künischen Gebirges/Královský Hvozd)
- Plöckenstein/Plechý und Plöckensteinsee
- Dreisesselberg
- Hirschbergen-Tunnel
- Moldaustausee/Stausee Lipno
- Sankt Maurenzen/Mouřenec, romanische Kirche St. Mauritius hoch über Annathal/Annín (gotische Fresken)
- Gutwasser/Dobrá Voda bei Hartmanitz/Hartmanice: Wallfahrtskirche St. Gunther (gläserner Altar, Brunnenhaus „Gutes Wasser“), Guntherfelsen am Březník mit Einsiedlerkapelle (Aussichtspunkt)
- Karlsburg/Burg Kašperk
- Wallern/Volary: Holzhäuser, Kirche St. Katharina
- Winterberg/Vimperk: Stadtplatz, Schloss mit Museum, Verwaltungssitz des Nationalparks (Goldener Steig)
- Schüttenhofen/Sušice: Altstadthäuser mit Sgraffito-Fassaden, Stadtplatz, Zündholzmuseum, Schutzengelberg-Kirche (Ambitenanlage, Aussichtspunkt)
- Bergreichenstein/Kašperské Hory: Rathaus, Friedhofskirche St. Nikolaus, Böhmerwaldmuseum (bedeutende Glasabteilung), Infozentrum des Nationalparks (Goldener Steig)
- Hartmanitz/Hartmanice: Historische Synagoge
- Burg Welhartitz/Burg Velhartice
- Prachatitz/Prachatice: Altstadt mit Sgraffito-Fassaden, Kirche St. Jakob, Museum (Goldener Steig)
- Hohenfurth/Vyšší Brod: Bedeutendes Kloster
- Rosenberg/Rožmberk nad Vltavou: Ortsbild, Burg
- Oberplan/Horní Planá, Geburtsort von Adalbert Stifter
- Burg Rabí, eine der größten Burgruinen in Tschechien
- Riesenschloss/Obří hrad, vorzeitlicher Burgwall
- Klattau/Klatovy: Altstadt, Stadtplatz, Jesuitenkirche, Marienkirche, Barocke Apotheke, Schwarzer Turm, Weißer Turm
- Krumau/Český Krumlov: Altstadt, Schloss (UNESCO-Welterbe)
- Valley of the Widra/Vydra (Czech: Povydří) near Antigl/Dolní Antýgl, is considered the most beautiful river valley in the Bohemian Forest
- Seefilz/Jezerní slať between Innergefild/Horská Kvilda and Aussergefild/Kvilda (high moor) wooden plank path with lookout tower
- Weitfallen felt/Modravské slatě near Mader/Modrava (upland moor)
- Black Lake/Černé jezero and Devil's Lake/Čertovo jezero near Markt Eisenstein/Železná Ruda
- Kubany primeval forest/Boubínský prales southeast of Winterberg/Vimperk
- Pürstling/Březník
- Lackensee/Laka
- Osser/Ostrý, (viewing mountain on the edge of the Künic Mountains/Královský Hvozd)
- Plöckenstein/Plechý and Plöckensteinsee
- Dreisesselberg
- Hirschbergen Tunnel
- Vltava reservoir/ Lipno reservoir
- Sankt Maurenzen/Mouřenec, Romanesque church of St. Mauritius high above Annathal/Annín (Gothic frescoes)
- Gutwasser/Dobrá Voda near Hartmanitz/Hartmanice: pilgrimage church of St. Gunther (glass altar, fountain house "Good Water"), Guntherfelsen at Březník with hermit chapel (viewpoint)
- Wallern/Volary: wooden houses, Church of St. Catherine
- Winterberg/Vimperk: town square, castle with museum, administrative headquarters of the national park (Goldener Steig)
- Schüttenhofen/Sušice: old town houses with sgraffito facades, town square, matchstick museum, Schutzengelberg church (ambient area, vantage point)
- Bergreichenstein/Kašperské Hory: town hall, cemetery church of St. Nicholas, Bohemian Forest Museum (important glass department), information center of the national park (Goldener Steig)
- Hartmanitz/Hartmanice: Historical synagogue
- Welhartitz Castle/Velhartice Castle
- Prachatitz/Prachatice: old town with sgraffito facades, St. Jakob church, museum (Goldener Steig)
- Hohenfurth/Vyšší Brod: Important monastery
- Rosenberg/Rožmberk nad Vltavou: townscape, castle
- Oberplan/Horní Planá, birthplace of Adalbert Stifter
- Rabí Castle, one of the largest castle ruins in the Czech Republic
- Riesenschloss/Obří hrad, prehistoric rampart
- Klattau/Klatovy: Old Town, Town Square, Jesuit Church, St. Mary's Church, Baroque Pharmacy, Black Tower, White Tower
- Krumau/Český Krumlov: Old Town, Castle (UNESCO World Heritage)
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